Eine der bedeutenden Fortschritte der modernen Medizin besteht in der Entwicklung von Impfstoffen. Durch Impfungen kann das Risiko schwerwiegender Verläufe einiger Krankheiten vorgebeugt werden.

Pflichtimpfungen

2-3 Monate
1. Dosis (1 Spritze): Diphtherie + Tetanus + Keuchhusten + Kinderlähmung + Hepatitis B + Haemophilus influenzae

5 Monate
2. Dosis (1 Spritze): Diphtherie + Tetanus + Keuchhusten + Kinderlähmung + Hepatitis B + Haemophilus influenzae

11 Monate
3. Dosis (1 Spritze) mindestens 6 Monate nach der 2. Impfung: Diphtherie + Tetanus + Keuchhusten + Kinderlähmung + Hepatitis B + Haemophilus influenzae

Ca. 14 Monate (2. Lebensjahr)
1. MMRV (Mumps-Masern-Röteln-Varicellen) (1 Spritze) (Varicellenimpfung Pflicht ab 2017-geborene Kinder)

6 Jahre
4. Dosis (1 Spritze): Diphtherie + Tetanus + Keuchhusten + Kinderlähmung
2. und letzte Dosis MMRV (1 Spritze) (Mumps-Masern-Röteln-Varicellen) (Varicellenimpfung Pflicht ab 2017-geborene Kinder)

15 Jahre
5. Dosis: Diphtherie + Tetanus + Keuchhusten + Polio

Die Pflichtimpfungen im Detail

Kinderlähmung: Viruserkrankung, wird über Speicheltropfen, Hautkontakt oder Nahrung übertragen. Verursacht Entzündungsreaktionen und Lähmung der Nervenzellen. Trat in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts noch seuchenartig auf, ist dank Impfung beinahe ausgestorben.

Diphtherie: bakterielle Infektionskrankheit, wird über Tröpfcheninfektion, Husten, Niesen und Küssen oder durch verseuchte Gegenstände übertragen. Verursacht Entzündungen im Hals-Nasen-Rachen-Raum. Kann Leber- und Nierenschädigung sowie Herzmuskelschwäche verursachen.

Tetanus (Starrkrampf): Wundinfektion, Erreger lebt im Erdreich und in Tierexkrementen. Wird über Verletzungen der Haut übertragen. Führt zu Lähmungen und Krämpfen der Muskulatur.

Hepatitis B: virusbedingte Leberentzündung, gehört zu den häufigsten Infektionskrankheiten weltweit. Verursacht Durchfall, Kopf- und Gliederschmerzen, Appetitlosigkeit und Gelbsucht, im chronischen Stadium eine Leberzirrhose und kann Lebertumor verursachen.

Keuchhusten: durch Bakterien ausgelöste Infektionskrankheit. Wird über Luft übertragen (Tröpfcheninfektion). Verursacht Hustenanfälle bis zu Atemnot und Atemstillstand.

Haemophilus influenzae B: eine der schwersten bakteriellen Infektionen in den ersten fünf Lebensjahren. Äußert sich durch Fieber und Erbrechen. Kann Meningitis, Blutvergiftung und Lungenentzündung verursachen.

Masern: Virusinfektion, Erkrankung der oberen Luftwege mit rötlichem Hautausschlag. Gefahr einer Lungenentzündung oder einer Gehirnentzündung.

Röteln: Infektionskrankheit, durch Viren übertragen, am häufigsten durch Tröpfcheninfektion. Im Erwachsenenalter verlaufen die Erkrankungen oft schwerer. Besonders gefährlich ist eine Infektion für ungeborene Kinder.

Mumps: Entzündung der Ohrspeicheldrüse mit grippeähnlichen Krankheitszeichen. Bei Jugendlichen und Erwachsenen ist das Risiko für Komplikationen größer als bei Kindern.

Windpocken: Virusinfektion, erfolgt über Kontakt (Schmierinfektion), auch über Sprechen, Niesen und Husten (Tröpfcheninfektion). Eine große Ansteckungsgefahr besteht auch über die Luft. Mögliche Komplikationen sind bakterielle Infektionen der Haut, Lungenentzündung und Fehlbildungen bei Ungeborenen.

Den 2017 Geborenen müssen alle Impfungen verabreicht werden. Den zwischen 2001 und 2016 Geborenen müssen jene Impfungen verabreicht werden, die vom Impfkalender für das jeweilige Jahr vorgesehen sind (d.h. 9 Pflichtimpfungen, Windpocken sind für diese Jahrgänge nicht Pflicht).

Die Pflichtimpfungen sind kostenlos. Diejenigen, die bisher alle Pflicht- und empfohlenen Impfungen laut Impfkalender absolviert haben, haben auch laut neuem Impfgesetz alle notwendigen Impfungen erhalten. Ein großer Teil der Kinder in Südtirol hat bereits alle Impfungen. Insgesamt müssen jedoch noch ca. 30.000 Kinder Impfungen nachholen.

Von den Regionen und Autonomen Provinzen werden außerdem weitere Impfungen empfohlen und den entsprechenden Altersgruppen kostenlos angeboten: Meningokokken B, Meningokokken C, Pneumokokken und Rotavirus.

Nach der Impfung

In der Regel vertragen gesunde Babys, Kinder und Erwachsene die Impfungen sehr gut. Oft verläuft die Bildung von Antikörpern unbemerkt. Gelegentlich kann es zu Reizungen an der Einstichstelle kommen oder in den ersten beiden Tagen nach der Impfung ein leichtes Fieber auftreten. Diese Reaktionen sind normale Vorgänge im Körper, da er sich mit dem Impfstoff auseinandersetzt.

Wie kann ich mein Kind nach der Impfung unterstützen?

  • Bieten Sie ihm viel Wasser zum Trinken an und planen Sie ausreichend Ruhephasen ein.

  • Falls es zu Rötungen, Schwellungen oder Überwärmung der Haut an der Einstichstelle oder leichten Schmerzen in diesem Bereich kommt, können Sie etwas Kühles auf die Stelle legen.

  • Bei stärkeren Schmerzen an der Einstichstelle (Säuglinge können darauf mit Unruhe reagieren) oder Fieber über 38,5-39°C können Sie Paracetamol (z. B. Tachipirina) in der entsprechenden Dosierung gemäß dem Körpergewicht verabreichen. Eine Gabe alle 6 Stunden ist möglich.

  • Bei Fragen oder Unklarheiten sollten Sie den Kinderarzt konsultieren.

Download Impfeinwilligung bis zum 18. Lebensmonat

Download Impfeinwilligung über 18. Lebensmonate


Informationen des Südtiroler Sanitätsbetriebes
Sabes
Coronaschutzimpfung

Informationen der Südtiroler Landesverwaltung

Vormerkung zu den Impfungen
Sanibook

Grippeimpfung
Einverständniserklärung “Impfstoff Fluenz tetra
Einverständniserklärung “Impfstoff Influvac S tetra