Unfallprävention
Kinder haben ein besonders hohes Risiko für Unfälle. Vor allem kleine Kinder können noch nicht unterscheiden, was gefährlich oder ungefährlich ist. Dennoch können sie eine Menge tun, um das Unfallrisiko zu verringern.
Das Bewusstsein für Gefahren und sicherheitsorientiertes Verhalten müssen erst erlernt werden. Kinder nehmen ihre Umgebung deutlich anders wahr als Erwachsene. Durch eigene Erfahrungen und das Lernen sowie durch aufklärende Hinweise von Eltern ist ein Kind zunehmend in der Lage, Gefahren zu erkennen, einzuschätzen und sich davor zu schützen.
Gefahrenbewusstsein
0-4 Jahre: Säuglinge und Kleinkinder besitzen noch kein Bewusstsein für Gefahren.
ab ca. 4 Jahre: Ein erstes Gefahrenbewusstsein entsteht.
ca. 5-6 Jahre: Kinder können akute Gefahren erkennen, aber sich noch nicht davor schützen.
ab ca. 8 Jahre: Kinder lernen allmählich, Gefahren vorausschauend zu erkennen.
ab ca. 9-10 Jahre: Kinder entwickeln ein vorbeugendes Gefahrenbewusstsein. Gefahrensituationen können durch bewusstes Handeln vermieden werden.
ca. 14 Jahre: Ein vorausschauendes und vorbeugendes Gefahrenbewusstsein wird nun auch umgesetzt.
Wahrnehmung
Bis zum Schulalter nehmen Kinder vieles anders wahr als Erwachsene.
Drei- bis Vierjährige können ein fahrendes Auto nicht einfach durch Hinsehen von einem stehenden unterscheiden.
Kinder empfinden ein lautes Auto als viel schneller als ein leises Fahrzeug mit tatsächlich höherer Geschwindigkeit.
Erst mit etwa sieben Jahren nutzen Kinder auch Höreindrücke, um Gefahren zu erkennen.
Die Reaktionszeit eines fünfjährigen Kindes ist etwa doppelt so lang wie die eines Erwachsenen.
Erst ab etwa fünf Jahren kann ein Kind seine Aufmerksamkeit bewusst steuern, ist aber auch dann noch leicht ablenkbar.
Vorbeugung
Die Unfallschwerpunkte bei Kindern hängen stark vom Alter und der Entwicklung ab. In den ersten Lebensjahren passieren Unfälle hauptsächlich zu Hause, während ab etwa vier bis fünf Jahren, mit zunehmenden Aktivitäten im Freien, Unfälle vermehrt bei Freizeit- und Sportaktivitäten sowie im Straßenverkehr auftreten. Im Folgenden finden Sie Hinweise, wie Sie das Unfallrisiko für Ihr Kind erheblich reduzieren können.
Sichere Umgebung
Überprüfen Sie regelmäßig die Umgebung Ihres Kindes (Wohnung, Garten, Spielplatz, Straße) auf mögliche Risiken. Beseitigen Sie potenzielle Gefahrenquellen wie scharfe Möbelkanten oder spitze Gegenstände.
Nutzen Sie Sicherheitsvorrichtungen und Schutzmaßnahmen wie Gurte, Fahrradhelme und Autokindersitze konsequent. Dadurch wird Ihr Kind selbstverständlich an solche Sicherheitsmaßnahmen gewöhnt und lernt, sich vor Gefahren zu schützen.
Gefahrenbewusstsein
Machen Sie Ihr Kind altersgerecht immer wieder auf gefährliche Dinge und Situationen aufmerksam. Dadurch lernt es leichter, Gefahren zu erkennen und sich davor zu schützen.
Sicheres Verhalten
Machen Sie Ihr Kind frühzeitig mit sicherem Verhalten vertraut, z. B. beim Treppensteigen, Klettern und im Straßenverkehr.
Ermöglichen Sie Ihrem Kind Erfahrungen, die seinem Alter und Entwicklungsstand entsprechen, soweit dies mit begrenztem Risiko möglich ist.
Fördern der Eigenständigkeit
Ermutigen Sie Ihr Kind zur Eigenständigkeit. Bieten Sie Schutz und Hilfe, wenn es benötigt wird.
Unterstützen Sie die Bewegungsfreude Ihres Kindes und geben Sie ihm ausreichend Raum und Gelegenheit zum Klettern, Laufen und Toben. Dadurch werden Bewegungsabläufe geschickter und sicherer, und Ihr Kind lernt, seine körperlichen Fähigkeiten besser einzuschätzen.
Vorbild sein
Indem Sie selbst verantwortungsbewusst mit gefährlichen Dingen und Situationen umgehen, können Sie Ihrem Kind ein gutes Vorbild sein.
Setzen von Grenzen
Klare und verständliche Regeln und Grenzen helfen Ihrem Kind, sich zurechtzufinden und möglicherweise Verbote besser zu befolgen..
Checkliste für ein kindersicheres Zuhause
Sicher aufwachsen von 0 bis 6 Monate
Sicher aufwachsen von 6 bis 12 Monate